10. Oktober 2024 in Essen
Antisemitismus ist vor allem, aber nicht nur, eine Gefahr für Jüdinnen und
Juden. Antisemitische Einstellungen sind in allen Teilen der Gesellschaft anschlussfähig. Sie bilden eine Brücke von latent demokratiefeindlichen Einstellungen hinein in den Extremismus und demokratiefeindliche Extremisten unterschiedlicher Couleur versammeln sich hinter dem gemeinsamen Feindbild.
Rechtsextremisten attackieren jüdische Einrichtungen. Rechtspopulisten kokettieren mit antisemitischen Stereotypen und greifen die Erinnerungskultur an. Antizionisten aus dem linksextremen Spektrum sprechen dem Staat Israel das Existenzrecht ab und sehen in ihm ein legitimes Ziel für Gewalt. Islamisten nehmen jüdisches Leben stellvertretend für „den Westen“ ins Visier. Auch neuere Formen des Extremismus (z. B. Reichsbürger/Selbstverwalter) folgen häufig im Kern einer antisemitischen Ideologie.
Gemeinsam mit Experten für Antisemitismus, Betroffenen und Fachleuten für Prävention werden wir alte und neue Phänomene des Antisemitismus beleuchten:
Warum sind sich Extremisten mit scheinbar grundverschiedenen Ideologien in ihrer antisemitischen Haltung einig?
Was machen Antisemitismus und mangelnde Solidarität mit den Betroffenen?
Was ist der Unterschied zwischen antisemitischer Propaganda und Kritik an der
Politik des Staates Israel?
Welche Rolle spielt Antisemitismus im Kulturbereich?